VentilatorChallengeUK liefert über 13.000 Beatmungsgeräte an das NHS

Juli 2020

Mit der Auslieferung von 13.437 Beatmungsgeräten an das NHS endet das VentilatorChallengeUK Konsortium.

Am Sonntag, 5. Juli, endete die Arbeit der VentilatorChallengeUK, dem Konsortium britischer Unternehmen (bei dem Renishaw Gründungsmitglied war) der Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie, Medizintechnik und aus dem Bereich Motorsport, nachdem der Lagerbestand an Beatmungsgeräten, die dem britischen Gesundheitssystem (NHS) zur Verfügung stehen, mehr als verdoppelt wurde.

Als Reaktion auf den zu erwartenden Anstieg an Covid-19 Fällen wurde das Konsortium am 19. März gegründet und hat mit großer Entschlossenheit und Energie daran gearbeitet, die kritischen Penlon ESO 2 und Smiths paraPAC™ Plus Beatmungsgeräte an das NHS zu liefern. Während dieser Zeit hat das Konsortium:

• Die Produktion des Penlon ESO 2 Notbeatmungsgeräts, das auf bewährten Klinikgeräten basiert, und des Smiths paraPAC Plus™ Geräts gesteigert. Beide haben den Anforderungen der Mediziner, als das Virus immer besser verstanden wurde, entsprochen.
• Sieben neue, von Grund auf errichtete große Produktionsanlagen bei Airbus AMRC Cymru in Broughton, Ford in Dagenham, GKN Aerospace in Luton und Cowes, McLaren in Woking, Rolls-Royce in Filton und STI in Hook auf die Beine gestellt; die bestehenden Anlagen bei Smiths Medical in Luton und bei Penlon in Abingdon wurden umstrukturiert.
• Die Spitzenproduktion der Beatmungsgeräte von 400 Geräten pro Tag überschritten, wobei die kürzeste Zeit für die Herstellung von 1.000 Beatmungsgeräten bei 3 Tagen lag.
• Neue, parallele Lieferketten aufgebaut und um die 42 Millionen Teile und elektrische Komponenten über ein komplexes Logistiknetzwerk akquiriert, wobei von DHL eine durchgängige Lieferkette in nur 1,5 Wochen geplant und umgesetzt wurde.
• Trotz globaler Konkurrenz für Teile sowie den Herausforderungen des Lockdowns während der Pandemie, Komponenten aus über 22 Ländern bezogen, wobei die größte Distanz, die ein Teil zurückgelegt hat bei 8.410 km lag.
• Für das Penlon ESO 2 Gerät innerhalb von nur drei Wochen die vollständige Zulassung der britischen medizinischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde MHRA erreicht, womit es das erste, neu angepasste Beatmungsgerätedesign ist, das die behördliche Genehmigung als Teil des Kampfes der britischen Regierung gegen COVID-19 erhielt und anschließend auch noch das internationale Qualitätssiegel in Form der CE-Kennzeichnung erlangte.
• Ein 3.500 Personen starkes Montageteam, in einem neuen Zeitalter des Abstand-Haltens, eingestellt und ausgebildet, wobei die Erfordernisse einer schnellen Lieferung und absoluten Einhaltung der regulatorischen Vorgaben entsprechend balanciert werden mussten, um die Patientensicherheit zu gewährleisten.

VentilatorChallengeUK hat am Sonntag, den 5. Juli die letzte Lieferung an fertiggestellten Beatmungsgeräten versendet; danach werden sich die Unternehmen des Konsortiums wieder ihrer regulären Fertigung widmen.

Dick Elsy, Chairman der VentilatorChallengeUK und CEO von High Value Manufacturing Catapult:

„Was VentilatorChallenge UK innerhalb von 12 Wochen erreicht hat, ist absolut unglaublich - die Erstellung und Fertigung eines zugelassenen Produkts sowie die Einrichtung von Produktionsstätten dieser Größenordnung dauert normalerweise Jahre. Ich bin sehr stolz auf die Energie, Entschlossenheit und Erfindungsgabe, die jedes einzelne Unternehmen als Antwort auf diese besonderen Umstände gezeigt hat.

Gemeinsam haben wir dazu beigetragen, dass das NHS immer Zugriff auf die Anzahl an Beatmungsgeräten hatte, die notwendig waren und wir freuen uns, dass wir auch dazu beitragen konnten einen guten Lagerbestand aufzubauen, für den Fall, dass zukünftig Beatmungsgeräte in Großbritannien benötigt werden.

Diese Koalition der allerbesten Menschen und Fähigkeiten verschiedener Branchen des Landes, hat die Stärke der Fertigungsindustrie in Großbritannien wirklich sehr gut präsentiert. Jetzt da alle notwendigen Beatmungsgeräte an das NHS geliefert wurden, möchte das Konsortium die Erfahrung und das Gelernte mit der ganzen Engineering-Gemeinschaft - und der Regierung - teilen, damit die britische Industrie nach der COVID-19 Pandemie wieder auf die Beine kommt.“

Michael Gove, Chancellor of the Duchy of Lancaster („Kanzler des Herzogtums Lancaster“) der britischen Regierung:

„Die Ventilator Challenge war ein großer Erfolg und ich möchte jedem Hersteller und Entwickler und deren wunderbaren Belegschaft, für die immense Rolle, die sie gespielt haben, unser NHS zu schützen und Leben zu retten, danken. In rund drei Monaten hat sich die Industrie der Herausforderung gestellt 14.000 neue Geräte zu produzieren, um Leben an vorderster Front des NHS zu retten und uns vor dem potentiellen Risiko eines künftigen Ausbruchs zu schützen.

Die Ventilator Challenge hat gezeigt, dass die britische Industrie sich in Zeiten der Not immer einer Herausforderung stellt. Jeder, der hier involviert war, ist tatsächlich ein Held der Coronavirus-Krise.“

Renishaws Beitrag:

Renishaw war Gründungsmitglied des Konsortiums und fertigte Komponenten für sowohl die Penlon als auch Smiths Beatmungsgeräte. Über sechs Wochen lief der Betrieb in den Maschinenhallen in Stonehouse und in Miskin rund um die Uhr, um 115.000 Metallteile auf 30 CNC-Werkzeugmaschinen mit rund 350 Mitarbeitern, die am Projekt beteiligt waren, zu fertigen. Während diese Zeit wurden über 5 km Metallstangen verbraucht - die Länge von 50 Fußballfeldern - mit einem Gewicht von rund 25 Tonnen - dem Gewicht von fünf afrikanischen Elefanten.

William Lee, Renishaws Chief Executive: „Ich bin stolz auf Renishaws Beitrag an diesem unglaublichen Einsatz, das NHS in Zeiten einer nationalen Krise zu unterstützen und auch auf die Art und Weise wie die Engineering-Gemeinschaft zusammengearbeitet hat, um etwas zu erreichen, was eigentlich nicht möglich schien.“

Lee weiter: „Was aufgrund dieses Projekts hervorgehoben wurde, ist die Tatsache, dass die Fertigungsindustrie ein wichtiger Sektor der Wirtschaft ist und in Zukunft, entsprechend seiner strategischen Bedeutung, unterstützt werden sollte.“ 

Mitglieder des Konsortiums:

Accenture, Airbus, AMRC Cymru, Arrow, DHL, Ford, GKN Aerospace, Haas F1, HVM Catapult, Inspiration Healthcare, McLaren, Mercedes-AMG F1, Meggitt, Microsoft, Newton, Penlon, PTC, Racing Point, Renault Sport Racing, Renishaw, Rolls-Royce, Siemens UK & Siemens Healthineers, Smiths Medical, STFC Harwell, STI, Thales, Unilever, Williams Advanced Engineering, Williams F1.

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